„Bilder sind Emotionen, Zeitgeschichte, harte Arbeit. Jeder Mensch ist einzigartig und jedes Produkt hat sein eigenes Profil.“
(Zitat Webseite Foto Kotti)
Für ihre Zusammenstellung der „beliebtesten Namen der BRD im Jahr 1975*“ hat Sonya Schönberger zwanzig Menschen gebeten, ihre Portraitaufnahmen entstanden bei Foto Kotti, mit ihr zu teilen. Der massive Baukörper, in dessen Erdgeschoss sich der Fotoservice am Kottbusser Tor heute befindet, wurde Mitte der siebziger Jahre zu einem Zeitpunkt fertiggestellt, an dem die Geburtenrate der BRD auf ihr erstes historisches Tief fiel. Die in den kommenden vierzig Jahren als demografischer Wandel diskutierte Entwicklung der westdeutschen Gesellschaft, wurde seitdem stets mit der Sorge um ihr zukünftiges Wachstum und ihre Reproduktion geführt. Die akribische Zählung der beliebtesten Namen am Ende jeden Jahres dient dabei jedoch nicht nur der Orientierung wie man einen möglichst gängigen oder davon abweichenden Namen für Neugeborene findet, sondern lässt vor allem bestimmte Rückschlüsse auf das Verhältnis der Gesellschaft zu Religiosität und Geschlecht zu. In ihrer großformatigen Fotoserie lässt Sonya Schönberger die Betrachter*innen über die Ereignisse spekulieren, die ihre eigene Jahrgangskohorte gemeinsam geprägt haben könnte.
*Andreas, Anja, Christian, Claudia, Jan, Julia, Katrin, Markus, Matthias, Melanie, Michael, Nicole, Sandra, Stefan, Stefanie, Sven, Tanja, Thomas, Thorsten, Yvonne
Text: Kreuzberg Pavillon
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The most popular names in Germany in 1975, 2020, photography
"Pictures are emotions, contemporary history, hard work. Everyone is unique and each product has its own profil."
quote from the webpage Foto Kotti
For her compilation of the "Most popular names in Germany in 1975"*, Sonya Schönberger asked twenty people to share their portraits with her, taken at Foto Kotti. The massive structure, on the ground floor of which the photo service at Kottbusser Tor is located today, was completed in the mid-1970s at a time when the birth rate in Germany fell to its first historical low. The development of West German society, discussed over the next forty years as demographic change, has since always been led with concern about its future growth and reproduction. The meticulous counting of the most popular names at the end of each year does not only serve as a guide on how to find the most common or different name for newborns, but above all allows certain conclusions to be drawn about the relationship of society to religiosity and gender. In her large-format photo series, Sonya Schönberger lets the viewer speculate about the events that may have shaped her own cohort together.
*Andreas, Anja, Christian, Claudia, Jan, Julia, Katrin, Markus, Matthias, Melanie, Michael, Nicole, Sandra, Stefan, Stefanie, Sven, Tanja, Thomas, Thorsten, Yvonne
Text: Kreuzberg Pavillon